Digitalisierung im Kontext von Corona

Part 1/3 Zwischen Krise und Chance: Die digitale Perspektive des Corona-Virus

Virtuelle Produkterlebnisse
Beitrag von Lena Jockenhöfer | Mittwoch, 25. März 2020
Kategorie: Digital Transformation

Beschleunigt die Corona-Krise die Digitalisierung? Aktuell prognostizieren Experten, dass die Pandemie unseren Arbeits- und Lebensalltag noch für mehrere Monate auf die Probe stellen wird. Doch was kommt nach der Krise? Heißt es dann: schnell zurück zu alten Mustern? Oder markiert die Krise gar einen Bruch mit lang erprobten Routinen und Prozessen und katapultiert uns in ganz neue digitale Lebenswelten?

Vermeintliche Hürden, Bedenken und unbeantwortete Fragen hemmten bislang die Digitalisierung. Heute, nahezu von einem Tag auf den anderen, finden wir uns in einer Situation wieder, in der Überlegungen hin zur Digitalisierung praktische Umsetzung erfordern. Und zwar am besten sofort.

Als UDG glauben wir daran, dass Unternehmen, die schon länger auf digitale Methoden und Prozesse setzen oder jetzt damit starten, es leichter haben werden, die Krise zu überstehen. Wie aber kann das im konkreten Fall aussehen?

Sechs UDG Mitarbeiter schreiben in unserer Beitragsreihe über Chancen und Möglichkeiten, die die Digitalisierung in der aktuellen Corona-Krise für Unternehmen bietet.

Heute im UDG Blog „Grenzenlos Digital“ Teil 1 von 3:

  • Extended Reality: Virtuelle Produktpräsentationen, die begeistern.

  • Voice und Chat: Wichtige Touchpoints, um flexibel auf Kundenbedürfnisse reagieren zu können.

Philipp Grolle, Specialist Extended Reality

„Virtuelle Technologien helfen, Produkte erlebbar zu machen.“

Das reale Produkt, das der potenzielle Käufer aus nächster Nähe anschauen oder gar in den Händen halten kann, ist selbstverständlich durch nichts zu ersetzen. Doch in Zeiten, in denen Messen abgesagt werden, Kunden dem Handel fernbleiben und Unternehmen unter Druck geraten, ihre Produkte an den Mann oder die Frau zu bringen, sind virtuelle Produktpräsentationen als erster Kontaktpunkt bestens geeignet.

Viele Unternehmen entwickeln ihre Produkte bereits komplett digital und sind somit schon im Besitz sogenannter CAD-Daten. Diese 3D-Daten sind auch der Ausgangspunkt für die Nutzung in digitalen Technologien wie Web3D oder WebAR. Mit diesen können Unternehmen ihre Produkte und Produktneuheiten virtuell zugänglich machen. Die Integration in die eigene Webseite erfordert keine besonderen Vorbereitungen und ist über standardisierte Methoden möglich.

Der Vorteil von WebAR: Ohne zusätzliche Plugins oder Apps kann die Augmented Reality Funktion in jedem gängigen Browser dazu verwendet werden, das Produkt virtuell in den eigenen Räumlichkeiten zu platzieren sowie es frei aus allen Winkeln zu erkunden.

„Voice und Chat als weiterer Touchpoint, um schnell und flexibel auf die Bedürfnisse der Nutzer zu reagieren.”

In Zeiten von Covid-19 lässt sich die Bevölkerung vermutlich in zwei größere Gruppen einteilen:

  • diejenigen, die mehr freie Zeit zur Verfügung haben und

  • diejenigen, die überhaupt keine Zeit mehr haben (Kinderbetreuung, Homeoffice, alltägliche Erledigungen und womöglich noch die Mitversorgung von Angehörigen).

 

Wie können hier Marken mit Hilfe von Voice oder Chat-Angeboten auf die jeweils sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer reagieren?

Nützliche Maßnahmen wären beispielsweise das Bereitstellen verschiedener Skills oder Actions, die dem Nutzer den Alltag erleichtern.

Ann-Kathrin Ganzhorn, UX Architect

(Lebensmittel-)Händler können momentan davon profitieren, ihr Angebot mit einer Einkaufsliste zu verbinden, mögliche Aktionen anzubieten und über neue Öffnungszeiten zu informieren. Weitergedacht ließen sich hier auch direkt Käufe abschließen, so dass die georderten Waren vorgepackt und am Markt abgeholt bzw. nach Hause geliefert werden.

Ein weiteres Beispiel ist der Support-Bereich in Unternehmen. Viele Unternehmen stehen gerade vor der Herausforderung teilweise mehr Anfragen mit zeitweise weniger Mitarbeitenden bearbeiten zu müssen. FAQ-Bots können hier als sanfter Einstieg für einen intelligenten Assistent dienen, um Daten zu sammeln und sich eine Customer Journey aufzubauen. So wird die Akzeptanz bei den Nutzern iterativ erarbeitet und das richtige Maß an Komplexität gefunden werden.

Die Unternehmensmarke stärken: Sprachassistenten müssen als zusätzlicher Touchpoint für Unternehmensmarken gesehen werden. Wichtig ist, die Audio-Identitäten in den Kontext ganzheitlicher Markenführung einzubetten und für den Nutzer auszugestalten. Dabei ist nicht unbedingt die Emotion zentrales Element, um akustische Aufmerksamkeit zu erlangen, sondern vor allem der Product Market Fit und die Qualität der User Experience.

Zuletzt noch ein kleiner Tipp an diejenigen, die sich den Alltag selbst erleichtern wollen: Mit Hilfe der App IFTTT können kleinere Skills oder Actions von Nutzern durch eine einfache „if, this, then, that“-Kombination selbst programmiert werden. Probiert’s doch mal aus ;)

Im zweiten Teil unserer Beitragsreihe „Zwischen Krise und Chance: Die digitale Perspektive des Corona-Virus“ lesen Sie spannende Insides zu den Themen „Data Driven Marketing“ und „Möglichkeiten im E-Commerce“. Michaela Heidl, Specialist Data Driven Marketing, berichtet über die Möglichkeiten, mit datengetriebenem Marketing potentielle Kunden zu erreichen und ihnen just in time das passende Angebot zu unterbreiten. Frank Sauer, Teamlead Solution Consulting, schreibt über die Chancen und Möglichkeiten im E-Commerce und darüber, was wir aus der aktuellen Situation für die Zukunft lernen können.