Digitale Transformation

Top 5 Club der W&V

ein Arbeitsplatz bei der UDG
Beitrag von Tanja Gabler | Montag, 11. Januar 2016
Kategorie: Digital Transformation

„Vertrauensverhältnis zum Kunden aufbauen“

Die W&V hat für ihren “Top 5 Club” fünf der erfolgreichsten deutschen Kommunikationsprofis an einen Tisch gebeten: Bernd Heusinger (Hirschen Group), Lukas Kircher (C3), Katja Kraus (Jung von Matt/Sports), Jessica Peppel-Schulz (UDG United Digital Group) und Michael Trautmann (Thjnk) diskutierten im Casino der Redaktion über die Themen, die Marketer 2016 bewegen.

Die Branche befindet sich im Wandel. Doch wie verändert sie sich? Jessica Peppel-Schulz rechnet mit einer Konsolidierung: „Spezialagenturen werden sich weiter zusammenschließen, die großen Networks weiter hinzukaufen mit dem Ziel, ein immer breiteres und tieferes Beratungs-Portfolio anbieten zu können. Tatsächlich gemeinsame Sache zu machen. Warum? Der Kunde möchte die Komplexität durch die hohe Fragmentierung der Kanäle reduziert haben und sich Agenturen mit einem holistischen Blick auf seine Themen als Partner an Bord holen.“ Katja Kraus hingegen beobachtet in ihrem Bereich eher eine Segmentierung: „Fachwissen gewinnt an Bedeutung. Der Sportkommunikationsmarkt hat Vakanzen und enorme Entwicklungsfelder. Es werden dementsprechend neue Player in dieser Spezialdisziplin nachkommen.“

Im Jahr 2015 haben Aufreger wie die “Effie-Affäre” die Branche geprägt. Dies lenke “von der wichtigsten Aussage unsere Branche ab, nämlich deutlich zu machen, wie erfolgsrelevant unsere immer komplexeren kommunikativen Beratungsleistungen sind“, betont Bernd Heusinger. „Darum geht es in unserer Industrie – um ernsthaft partnerschaftlichen Umgang von Auftraggebern mit Agenturen und damit um die Attraktivität der gesamten Branche für fantasievolle und strategiestarke Mitarbeiter. Nicht ums Ego-Posing. “ Jessica Peppel-Schulz stimmt zu. Wenn die Egos zu stark seien, könne Kollaboration in den Unternehmen oder im Zusammenspiel mit mehreren Agenturen garantiert nicht funktionieren. „Wir müssen uns aneinander gewöhnen, fairer miteinander umgehen und den Kunden höchstmögliche Transparenz bieten.“

Doch nicht nur die Zusammenarbeit, auch die Aufgaben der Agenturen wandeln sich. Das verstärkte Zusammenspiel von IT und Marketing beim Kunden verändere die Branche, glaubt Lukas Kircher. „Das hat unabhängig von unserer jeweiligen Disziplin ungeahnte Auswirkungen auf den Typus und die Arbeitsweise von allen Agenturen, die unsere Kunden in Zukunft brauchen. “ Seine Agentur sei für Marken heute stärker strategisch tätig als früher. Bernd Heusinger sieht das ähnlich. „Wir fünf beraten auf hohem Niveau in Sachen Strategie, Content, Digitalisierung und Kommunikation. Die Kunden haben Probleme und wir können heute mehr davon lösen als früher. Wir sind wichtiger geworden für Unternehmen als vor 20 Jahren. Damals brauchten sie ein bisschen Aufmerksamkeit, einen lustigen TV- Spot, damit der Absatz nach oben geht.“

Durch Big Data werde die Beziehung automatisch eine andere, so Jessica Peppel-Schulz: „Wir werden immer mehr zum Generalunternehmer. Als Agentur haben wir heute Daten aus erster Hand und wissen ganz genau, dass es im Markt X ein Absatz- oder Kommunikationsproblem gibt. Mit den entsprechenden Werkzeugen und Technologien können wir so unsere Position weiter stärken. Dadurch ändern sich die Geschäftsbeziehungen zum Kunden maßgeblich, wir müssen als Partner ein ganz anderes Vertrauensverhältnis zum Kunden aufbauen.“