NEUER REPORT ZU E-COMMERCE VON GOOGLE UND AKTION MENSCH
PIA UDG unterstützt Accessibility Report 2024
Internet für alle – PIA UDG unterstützt digitale Barrierefreiheitsstudie 2024
PIA UDG engagiert sich für mehr Inklusion und digitale Barrierefreiheit. Gemeinsam mit Aktion Mensch und Google hat PIA UDG in Zusammenarbeit mit der Stiftung Pfennigparade und der Beratungsagentur BITV-Consult die Barrierefreiheit der meistbesuchten Onlineshops in Deutschland getestet. Die Studie zeigt: Noch nicht alle Online-Händler erfüllen die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) vollständig.
Warum ist digitale Barrierefreiheit so wichtig?
Ab Juni 2025 wird das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft treten, welches Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen, einschließlich Online-Shops, für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu gestalten. Dieses Gesetz markiert einen bedeutenden Schritt, um sicherzustellen, dass jeder Nutzer, unabhängig von seinen physischen Fähigkeiten, gleichermaßen auf digitale Inhalte zugreifen kann.
Die Implementierung von Barrierefreiheit im E-Commerce ist von hoher Dringlichkeit. Gemäß dem Teilhabebericht der Bundesregierung von 2021 leben in Deutschland 13,4 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen, davon 7,8 Millionen mit anerkannten Schwerbehinderungen. Sie sind auf barrierefreie Online-Shops angewiesen, um aktiv am digitalen Leben teilzunehmen und ihre Einkäufe eigenständig zu tätigen.
Gecheckt: von Profis und Usern mit Behinderung
Gemeinsam mit Aktion Mensch und Google hat PIA UDG in Zusammenarbeit mit der Stiftung Pfennigparade und der Beratungsagentur BITV-Consult die Barrierefreiheit der bekanntesten Online-Shops in Deutschland getestet.
Verschiedene Kriterien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) des World Wide Web Consortiums (W3C) wurden überprüft, wie beispielsweise Schriftgrößen, Abstände, Kontraste und technische Anforderungen wie Tastaturnavigation und die Unterstützung von assistiven Technologien.
Die Shops wurden einer umfassenden Prüfung unterzogen, nicht nur von Usability-Experten, sondern auch von denjenigen, die direkt betroffen sind. Im Testlabor von Pfennigparade ChancenWerk haben Menschen mit verschiedenen Einschränkungen die Angebote auf ihre Nutzbarkeit getestet. Denn nur wenn alle Zugang zum Online-Shopping haben, kann ein echtes Einkaufserlebnis entstehen.
Reaktionen zum Report
Mit Timo Tauchnitz, Experte für Inclusive Design, konnte die UDG für die wichtige Studie einen wertvollen Beitrag leisten. Durch die bestehende Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner Google gab es "kurze Abstimmungswege" und so war nicht nur er, sondern auch Florian Frey, Managing Partner der UDG, begeistert von der Einladung.
Timo Tauchnitz berichtet: „Dass ich an dem Report mitarbeiten durfte, hat mich sehr gefreut, da mir das Thema unglaublich am Herzen liegt und durch eine so große Studie mehr Sichtbarkeit erhält. Wir haben ca. 2 Monate an den Tests gearbeitet. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, zusammen mit Google, Aktion Mensch und BITV Consulting zu kooperieren."
"Mit der UDG wollen wir unseren Kunden eine herausragende Customer Experience bieten. Dazu gehört auch die barrierefreie Nutzbarkeit digitaler Inhalte. Wir freuen uns, dass wir als zertifizierter Google Partner den Accessibility Report 2024 unterstützen durften", ergänzt Florian Frey.
Das Ergebnis der wochenlangen Testungen – der Accessibility Report – wurde am 02.07.2024 in einer Pressekonferenz in Anwesenheit aller Beteiligten der Öffentlichkeit präsentiert.
Der Report enthält in einer sehr anschaulichen Darstellung alle Infos zu Methodik Zielsetzungen und Ergebnissen der Testung. Darüberhinaus ein Grußwort von Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen sowie ein Interview über KI als Chance für mehr Barrierefreiheit mit Michael Wahl, Leiter der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund).
Die Studie zeigte, dass viele Online-Händler noch Verbesserungsbedarf bei der Erfüllung der WCAG-Kriterien haben. Trotz einiger positiver Entwicklungen im Vergleich zu 2023 besteht weiterhin großer Handlungsbedarf, insbesondere bei der Tastaturbedienbarkeit.
Ein Beispiel für eine positive Entwicklung ist, dass 93% der untersuchten Seiten das Kriterium „Name, Rolle, Wert“ erfüllen konnten, im Vergleich zu nur 71% im Vorjahr. Jedoch erfüllen lediglich 21% der untersuchten Websites das Kriterium der Tastaturbedienbarkeit.
Im Report werden nicht nur die Hintergrund-Informationen, Bewertungskriterien und Ergebnisse detailliert aufgeführt, sondern auch wertvolle Empfehlungen gegeben. Dies ist eine unverzichtbare Ressource für Shopbetreiber, um ihre Strategien zu optimieren und ihre Konkurrenzfähigkeit zu steigern. Jeder, der sich im E-Commerce behaupten will, sollte die Erkenntnisse aus diesem Report nutzen.
Die Tests zeigen, dass es noch immer sehr viel Nachholbedarf bei der digitalen Barrierefreiheit gibt. Meine Hoffnung ist, dass sich in Zukunft mehr Unternehmen mit dem Thema auseinandersetzen und somit das Internet, Schritt für Schritt zugänglicher und inklusiver wird.