User Experience

Sieben Tools für bessere UX

Werkzeuge in Handwerker-Gürtel
Beitrag von Annett Kant | Mittwoch, 4. Juli 2018
Kategorie: User Experience

Werkzeuge für die wichtigsten Fragen

Derzeit stehen Kreativen eine unglaubliche große Anzahl an verschiedenen Tools zur Verfügung. Sketch, Invision, Axure, Loop11, Hotjar, Optimizely und Co. unterstützen uns im Wireframing, Design und User Testing. Doch welche Tools ermöglichen es, den Nutzer besser kennenzulernen oder Standards für Barrierefreiheit einzuhalten? Diese sieben Werkzeuge beantworten uns wichtige Kernfragen guter User Experience.

Wer sind meine Nutzer?
Um zu verstehen, welche täglichen Aufgaben, Bedürfnisse, Wünsche und auch Hürden die Zielgruppe hat, wird häufig zu Personas gegriffen. Jeder, der schon einmal auch nur eine provisorische Persona erstellt hat, weiß, wie viel Zeit das kosten kann.

Xtensio hat deswegen einen User Persona Generator entwickelt, der dabei unterstützt die richtige Persona zu definieren. Das Tool bietet verschiedene Vorlagen, welche sich individuell anpassen lassen. Firmen, Konzepte, Personen und Namen sind imaginär und können ganz einfach bearbeitet werden. Ebenso wie die Designs und Layouts. Die Bandbreite reicht von einer Traveler- über eine Software-Developer- bis hin zu einer Customer-Support-Persona. Es gibt einen Free Trial und das Tool startet ab 5 US-Dollar pro Monat.

Wer mehr über seine Nutzer wissen möchte, kann diese beispielsweise mit einem Online-Tool befragen. Typeform ist hier meine Wahl, da es sowohl als Ersteller als auch als Nutzer Spaß macht, das Tool zu bedienen. Man kann auf vorgefertigte Templates zurückgreifen oder eine eigene Umfrage mit individuellem Design und Animationen erstellen. Auch hier gibt es eine Gratisversion mit zehn Fragen und 100 Teilnehmern. Wer mehr will, zahlt ab 25 Euro pro Monat.

Ist die Informationsarchitektur verständlich?
Eine gute Navigation ist die halbe Miete. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Nutzer schon an der Navigation verzweifelt. Das Tool Treejack ermöglicht es deswegen, die Informationsarchitektur einer Website oder App zu bewerten. Nutzer erhalten hierfür einfache Aufgaben und rufen über die Navigation die Seiten auf, unter denen sie die Informationen erwarten. So erhält man Aussage darüber, wie verständlich die Navigation ist und wie gut sich der Nutzer zurechtfindet. Auch Treejack bietet einen kostenlosen Test an, begrenzt auf zehn Teilnehmer pro Studie.

Ist mein Produkt barrierefrei?
Um Webinhalte barrierefrei zu gestalten, gibt es die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.0. Die folgenden zwei Tools unterstützen UXler dabei, die Empfehlungen der WCAG umzusetzen. Mit dem Color Tester können Farbpaletten erstellt und der Farbkontrast für Barrierefreiheit nach WCAG 2.0 validiert werden. Auch die Simulation von Farbenblindheit ermöglicht das Tool. Die finale Farbpalette kann mit dem Team geteilt und als CSS oder Farbfeld für Adobe Photoshop, Illustrator, Indesign, Gimp und OpenOffice exportiert werden. Einen Export für Sketch gibt es bisher leider noch nicht.

Der HTML CodeSniffer hingegen ist ein clientseitiges Skript, das HTML-Quellcodes prüft und Verstöße gegen die drei Konformitätsebenen der WCAG 2.0 erkennt. Ein Live-Test ist direkt auf der Website möglich. Die Testergebnisse werden unterhalb des Codeblocks angezeigt.

Werden der Content und die Elemente auf der Seite wahrgenommen?
Mouse und Eye Tracking sind beides Verfahren, die Aufschluss über diese Frage geben. Das dänische Unternehmen Mouseflow bietet ein gleichnamiges Tool, das alle Maus- und Scrollbewegungen, Klicks, Tastatureingaben und Formulareingaben der Nutzer verfolgt. Das Ergebnis sind Click Heatmaps, die zeigen, wohin geklickt wurde und wohin nicht. Zudem werden die am häufigsten geklickten Links analysiert. Das Tool kann kostenlos ausprobiert werden, ein Starterpaket gibt es ab 29 Euro im Monat.

Eye-Tracking-Studien sind meist sehr kostenintensiv. Ein interessantes Tool ist deswegen Feng-GUI. Feng-GUI simuliert das menschliche Sehen und sagt voraus, wohin sich die Aufmerksamkeit des Nutzers auf das Design richtet. Laut dem Anbieter gibt es eine Übereinstimmung von 91 Prozent mit klassischem Eye Tracking zu einem Bruchteil der Kosten und der Zeit. Die Website bietet einen Free Trial, Pakete beginnen ab 25 US-Dollar im Monat.

Es gibt also unzählige Tools. Ob wir diese alle brauchen? Wahrscheinlich nicht. Aber schon ein passendes im richtigen Moment kann helfen, digitale Produkte besser zu gestalten.