Performance

Googles nächstes Mobile-Update ist live

Laptop mit Maus und Hand
Beitrag von Marcus Pentzek | Donnerstag, 12. Mai 2016
Kategorie: Performance

Jetzt wird nachjustiert

Google hat das Algorithmus-Update für die mobilen Suchergebnisse ausgerollt. Das bestätigte Webmaster Trends Analyst John Mueller auf Twitter. Der Internetkonzern hatte Mitte März im Webmaster Blog angekündigt, dass die „Mobile-Friendly“-Algorithmen, die am 21. April 2015 das erste Mal Einfluss auf die mobilen Suchergebnisse genommen haben, ab Mai stärker gewichtet werden. Jetzt wird es spannend.

Vor einem Jahr hatten viele Experten mit einem „Mobilegeddon“ gerechnet, doch Ranking-Abstürze im großen Stil von Websites, die nicht für die Nutzung durch Smartphones optimiert waren, blieben aus. Aus „Mobilegeddon“ wurde „Mobilegeddon Light“.

Dieses Jahr zieht Google die Stellschrauben nach. Websites, die nicht mobile-friendly sind, dürften Einbußen im Ranking verzeichnen – allerdings nur bei der Suche auf Smartphones. Auf Tablets liefert der Internetkonzern in der Regel die gleichen Suchergebnisse wie auf Desktops aus.

Es ist jedoch damit zu rechnen, dass Google nicht alle Regler bis zum Anschlag aufdreht, sondern ab Mai immer wieder fein nachjustiert. Wir werden also in den kommenden Monaten nach und nach kleine Schwankungen in den mobilen Suchergebnissen sehen.

Hinweise auf Nutzerfreundlichkeit

Schon in den vergangenen zwölf Monaten hat Google die öffentlich einsehbaren Faktoren leicht verändert; zwar nicht sichtbar in den Rankings, aber in den Hinweisen, die Google an Webmaster ausgibt, die zum Beispiel über das Google-Pagespeed-Tool ihre Website testen. Dort wird nicht nur die Seitengeschwindigkeit bewertet, sondern in dem Reiter „Mobil“ finden sich auch Hinweise auf die Nutzererfahrung, soweit Google diese technisch messen kann. So zeigt Google an, ob Links zu nah nebeneinander positioniert sind, ob sie eventuell zu klein sind, um diese mit dem Finger eindeutig anklicken zu können, oder ob Schriftarten groß genug sind, damit sie auf mobilen Endgeräten gut gelesen werden können.

Eine Website, die in diesem Tool vergangenes Jahr noch 100 von 100 Punkten in der Nutzererfahrung aufzuweisen hatte, kann heute ohne Anpassungen durchaus ein paar Punkte verloren haben, weil Google die Abstände von Links, Schriftgrößen, etc. mittlerweile strenger bewertet (oder im zukünftigen Rollout strenger bewerten könnte). Ein regelmäßiger Check der eigenen Seiten im Pagespeed-Tool macht also durchaus Sinn, obwohl die vor einem Jahr veröffentlichten Regeln für die Optimierung weiterhin gelten.

AMP noch kein Rankingfaktor

Wichtig: Die Bewertung der mobilen Freundlichkeit findet immer auf URL-Ebene statt. Ist zum Beispiel die Startseite einer Website mobil optimiert, so wird diese kaum Einbußen zu befürchten haben, während eine Unterseite, die nicht optimiert ist durchaus Rankings in der mobilen Suche verlieren kann.

AMP (Accelerated Mobile Pages), das wurde im Dezember offiziell bestätigt, ist (noch) derzeit kein Rankingfaktor. Doch auch das kann sich ändern. Wir glauben aber, dass diese Technologie nur eine sehr geringe Rolle spielen wird. Vielmehr ist damit zu rechnen, dass AMP in den Vertical „News“ – den Nachrichten, die als Onebox in die normalen Suchergebnisse eingeschoben werden – und vielleicht noch für die eigentliche Google-News-Suche als Rankingfaktor zum Tragen kommt.